Wir über uns...

Was ist ein Leben wert, das man nur für sich lebt?

Claudia Rieß, Arzthelferin und Telefonistin aus Nürnberg,
geb. 04.04.1957, Gründerin des Katzenhospiz.

 

 

 

 

Claudia Rieß führt das Katzenhospiz und betreut das Notruf- und Beratungstelefon des Tierschutzverein Noris e.V. ehrenamtlich in 24 Std.-Bereitschaft.

 

 

 

 

Sie ist 2. Vorsitzende des Vereins zur Rettung und Förderung des kreolischen Hundes mit angeschlossenem Gnadenhof für Hunde, Katzen und Pferde in Greinöd, Niederbayern.

 

 

 

 

"Ich mache Tierschutz wegen der Unwissenheit, Grausamkeit, Gedankenlosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Gleichgültigkeit unzähliger Mitmenschen unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, gegenüber." (Claudia Rieß)

 

 

Entstehung des Katzenhospiz

Aus meiner 25-jährigen privaten und praktischen Tierschutzarbeit (die damit begann, dass ich im Sommer 1989 ein schwerkrankes Babykätzchen auf einem Bauernhof fand) entstand Anfang 2004 die Idee, speziell chronisch kranken, alten und nicht mehr vermittelbaren Katzen eine zweite Chance zu geben. Ich trat dem Tierschutzverein Noris e.V. bei und gründete das Katzenhospiz. Alle meine Katzen sind Pflegefälle. sie wurden herrenlos und verletzt oder krank auf der Straße aufgegriffen, von Ihren Besitzern wegen chronischer Erkrankungen bei mir abgegeben oder sie stammen aus einem Tierheim, weil sie dort als Problemtiere keine Chance mehr auf eine Vermittlung hatten.

Wie groß ist das Katzenhospiz?

Ich besitze kein Tierheim, Tierasyl und habe auch sonst keine Möglichkeit, viele Tiere unterzubringen. Meine Aufnahmekapazität beschränkt sich in der Regel leider auf etwa zehn Tiere, mit denen ich in meinen katzengerecht eingerichteten privaten Räumlichkeiten zusammenlebe.

Hilfe für die Ärmsten der Armen

Für meine Tiere ist es meist die letzte Station in ihrem Leben. Daher ist besondere Zuwendung und Pflege erforderlich. Die tiermedizinische Versorgung steht dabei natürlich im Vordergrund. Dadurch  bin ich mit meinen Patienten zwangsläufig bei der Tierklinik und der Tierheilpraktikerin einer ihrer besten Kunden!

Welche Katzen befinden sich im Hospiz?

Es sind überwiegend chronisch erkrankte und/ oder alte Tiere, die anderweitig keine Familie mehr finden würden: Ob sie Herz-, Nieren-, Leber- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen haben, ob Diabetes oder ob sie mit Tumoren behaftet sind, oder nur an chronischem Katzenschnupfen, chronischer Zahnfleischentzündung oder Inkontinenz erkrankt sind, die Tiere haben alle noch große Lebensfreude und danken mir ihre Betreuung mit Schmuseeinheiten und lautem Schnurren. Sie spielen gerne miteinander und sind lebensfroh. Ursprünglich zum Einschläfern vorgesehene Tiere haben im Hospiz oft noch viele glückliche Jahre verbringen dürfen.

Jedoch: Nicht alles ist von mir zu bewältigen

Füttern, putzen pflegen,  Medizin verabreichen - das alles kann ich für meine Lieblinge tun. Nur wenn tiermedizinische Behandlungen wie Untersuchung, Röntgen, Ultraschall, Operationen usw. erforderlich werden, bin ich gezwungen, mit meinen Patienten eine medizinische Fachkraft aufzusuchen. Und wenn die Tierklinik eine aussichtsreiche Behandlung empfiehlt, bin ich schnell an einem Punkt angekommen, wo ich machtlos bin und über das weitere Schicksal meines Patienten nicht mehr bestimmen kann. Schmerzlich muß ich dann oft hinnehmen, daß trotz aller Fürsorge, letztlich nur die finanziellen Möglichkeiten über das Wohlergehen meiner Patienten entscheiden.

Die Finanzierung

ist natürlich eines der größten Probleme. Oft war ich schon am Ende und wußte nicht mehr, wie es am nächsten Tag weitergehen sollte. Ich bin Geringverdiener, lebe sehr bescheiden und widme die meiste Zeit meinen Patienten. Jedoch ist es trotz aller persönlicher Entbehrungen mit eigenen Mitteln nicht möglich, alle teueren Medikamente und Tierarztkosten zu finanzieren. So bin ich oft nicht mehr in der Lage, kostenintensive, aber notwendige Behandlungen für meine Sorgenkinder zu bezahlen und obwohl mir in der Tierklinik Kredit eingeräumt wird, ist mein Schuldenkonnto bedrohlich angewachsen.

Das Katzenhospiz ist in Gefahr

Hat der Schuldenberg wieder einmal sein Limit erreicht oder stehen bei einem oder mehreren meiner Patienten notwendige Behandlungen an, kann ich diese trotz der Erfordernisse nicht mehr durchführen lassen. Ich leide dann mit meinen Patienten. Ohne Hilfe von Tierfreundin ist das Katzenhospiz nicht überlebensfähig. Spenden und Patenschaften sind daher immer willkommen.